Dreikönigsmesse 2017. Draußen: -14°C; drinnen: Giovanni Pierluigi da Palestrina. Missa Papae Marcelli, zumindest in Auszügen. Das war der Vormittag des ensemble focus am 6. Jänner 2017. Wir waren eingeladen, den Gottesdienst in der St. Georgs-Kathedrale der Militärakademie in Wiener Neustadt musikalisch zu gestalten. Ergänzt wurde die Messe durch Palestrinas “Tribus Miraculis”, Thomas Tallis‘ “If ye love me” und Andreas Salzbrunns “Pater Noster”.
Das Pontifikalamt wurde von Militärbischof Dr. Werner Freistetter und Militärdiakon Dr. Karl Kastenhofer zelebriert. Speziell Bischof Freistetter haben wir – unwissentlich, wohlgemerkt – eine Freude bereitet, da die Missa Papae Marcelli anläßlich seiner Priesterweihe in Rom gesungen wurde. Einer dieser netten kleinen Zufälle, die das Leben so bereichern können!
Für uns stellte die Vorbereitung auf die Dreikönigsmesse eine Herausforderung dar, da vor allem die Männerstimmen der sechsstimmigen Messe solistisch zu besetzen waren. Palestrina (1525–1594), Meister der Polyphonie, hört sich leichter an, als er zu singen ist. Die kleine Besetzung (2x Sopran, 2x Alt, 1x 1. Tenor, 1x 2. Tenor, 1x 1. Bass, 1x 2. Bass) zwingt daher jedes einzelne Ensemblemitglied zu Selbständigkeit und souveräner Performance. Das bedingt eine sehr intensive Arbeit in der Vorbereitung sowie der Probe selbst, Eigeninitiative ist hier Voraussetzung. Ein sehr “gesundes” Projekt, wie wir festgestellt haben: hier läßt sich der Entwicklungsspielraum des Ensembles gut erkennen. Aber die Arbeit hat sich gelohnt: die Lust auf mehr ist geweckt, das Ergebnis und die Reaktion der Zuhörerinnen und Zuhörer stimmen uns sehr positiv.
Angenehmer Nebeneffekt: das ensemble focus darf sich über die erste Erwähnung in einer Tageszeitung freuen. Hier der Link: http://www.meinbezirk.at/.
Die Organistin MMMag.a Ines Schüttengruber, auf deren Initiative die Einladung zustande kam und bei der wir uns ganz herzlich für die Einladung, ließ durchblicken, dass das ensemble focus möglicherweise weitere Projekte in Wiener Neustadt umsetzen könnte. An Ideen und gutem Willen mangelt es jedenfalls nicht und wir dürfen also gespannt sein, was die Zukunft bringt.